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Lustprinzip oder Disziplin?

Kennst du das – “eigentlich” solltest du dies und das erledigen – aber du würdest viel lieber etwas anderes tun? Wie entscheidest du dich?

Bei mir sieht das so aus: Die Steuererklärung wartet, Rechnungen sollten geschrieben werden (ist ja schließlich auch wichtig), endlich sollten mal neue Blogs auf der Website erscheinen, wie jetzt im Moment. Nur – wenn da meine Schnipsel-Schatzkiste geöffnet da steht, die kostbaren Wörter auf dem Tisch ausgebreitet sind und mir sozusagen erwartungsvoll zublinzeln, fällt es mir schwer, mich auf das Schreiben zu fokussieren. Obwohl ich ja grundsätzlich sehr gerne schreibe.

Pflicht gegen Kür, Lust gegen Disziplin?

Ehrlich gesagt, je älter ich werde, desto eher neige ich dazu, der Lust den Vorrang zu geben. Meine Zeit wird immer kostbarer. Die Vergangenheit wird immer länger und die Zukunft immer kürzer. Also soll ich meine Tage mit Disziplin füllen?!

Andererseits – wenn ich keine Rechnungen schreibe, habe ich kein Geld auf dem Konto. Wenn ich keinen Blog schreibe, verpasse ich die Möglichkeit, mich mitzuteilen und mit euch in Kontakt zu kommen! Diese Gedanken helfen, mir den Sinn meines Tuns klarzumachen, das Ziel zu fokussieren. Wenn ich so weit bin, kann ich anfangen. Und wenn ich angefangen habe, dann läuft es auch. Es ist im Grunde tatsächlich immer wieder der Anfang, der schwer ist.

Oft gönne ich mir auch erst einmal, ein paar Stunden mit dem nächsten Cut up zu verspielen und dann aus der Lust am Tun heraus z.B. diesen Blog anzugehen. Oder einen Spaziergang zu machen und mich dann sofort, aus der Bewegung heraus, an den Schreibtisch zu setzen.

Oder ich verspreche mir selbst, mir hinterher ein paar Stunden “Kür” zu gönnen, wenn die wichtigsten Aufgaben erledigt sind. Dieser Trick funktioniert bei mir aber nicht so gut, er erinnert mich zu sehr an das frühere “Wenn du jetzt beim Zahnarzt ganz tapfer bist, bekommst du nachher ein Eis”.

Ich habe den Eindruck, alle anderen Menschen sind viel disziplinierter als ich. Vermutlich ist das ein Glaubenssatz. Ich bin neugierig: Wie gehst du mit dem Dilemma um?

Was an Lustvollem gönnst du dir, um einen guten Boden für die Pflicht zu bereiten? Oder brauchst du das gar nicht, weil deine Disziplin so stark ist? Oder hast du andere Tricks, wie du deine verspielte Seite dazu bringst, die Disziplin mit Lust und Sinn zu koppeln?

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